Um eine authentische Wirkung der Dialoge zu erzielen, korrigierten wir in vielen Fällen die Drehbuchvorlage, wenn ein Schauspieler seine eigene Dialogvariante vorzog. Frau Hinz erschien es beispielsweise ganz unnatürlich, Ulli mit „Herr Ogiewa“ anzusprechen (Folge 1). Den würde sie in Wirklichkeit niemals mit „Sie“ anreden! Kurzerhand änderten wir das Drehbuch und ersetzten „Herr Ogiewa“ durch „Ulli“. Sofort war die Künstlichkeit der Szene verschwunden, Frau Hinz fühlte sich wieder wohl in ihrer Haut.
Auf dem Arbeitsamt (Folge 1) bittet ein markant frisierter Typ Robert Tomasek um Feuer. Eigentlich hatte er fragen sollen: „Entschuldigung, haben Sie vielleicht Feuer?“. Diese umständliche Formulierung wäre allerdings nicht stimmig gewesen, da sie der schichtspezifischen Ausdrucksform des Darstellers, der identisch mit seiner Rolle ist, nicht entsprach.
Auf die Frage, wie er sich in einer entsprechenden Situation verhielte, steckte unser Schauspieler sich eine Zigarette zwischen die Lippen und ließ mit schrägem Blick zur Seite lediglich ein lakonisches: „Feuer?“ hören. Entsprechend wurde die Szene daraufhin gefilmt.
Wir versuchten, das Gebot der Authentizität mit dem didaktischen Anliegen in Einklang zu bringen. Auch auf einen Muttersprachler wirkt der Film glaubwürdig.
Ein sprachliches Korrektiv bieten die beiden professionellen Sprecher Eileen und Mike, die variierende Wiederholungen des Sprachmaterials liefern..
Als Geländer, auf das man sich inmitten der verwirrenden Personenvielfalt der Hausgemeinschaft stützen kann, dienen die Namen.
Alle namentlich erwähnten Personen besitzen eine wichtige Funktion. Je bewusster sie von Anfang an erfasst werden, desto einfacher sind die filmischen Zeichen zu deuten. Das Erkennen von Namen erfordert die Fähigkeit, genau hinzuhören und die fremde Phonetik zu imitieren. Diese Fähigkeit wird geschult, indem Lernende versuchen, das Lautbild der Namen exakt zu erkennen. Man lässt sich schneller auf die Protagonisten ein, wenn man ihre Namen kennt.